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    freiLand Potsdam

    **Stellungnahme des freiLand zur fehlenden Abgrenzung des ƒℓ๑ωт๑ρια Projektes + Offener Brief KonsensNonsens**

    Im freiLand fand in der letzten Woche das Projekt „ ƒℓ๑ωт๑ρια" der „Demokratischen Stimme der Jugend" statt. Als freiLand-Plenum hielten wir die Idee hinter dem Projekt unterstützenswert: Junge Menschen treffen sich selbstorganisiert und engagieren sich gemeinsam politisch mit künstlerischen Mitteln.

    Wenige Tage vor Beginn des „ƒℓ๑ωт๑ρια" wendete sich die Gruppe „KonsensNonsens" an das freiLand - Plenum und wies unter anderem darauf hin, dass ein Auftritt des Rappers Kilez More zusammen mit der aus dem Umfeld des „ƒℓ๑ωт๑ρια" stammenden Band Actio Grenzgänger im Spartacus eingeplant sei. Der selbsternannte Infokrieger und "Truthrapper" Kilez More bietet seit Jahren den Soundtrack für die verschwörungsaffinen bis rechtsoffenen Friedensmahnwachen in Deutschland. Im Bundesland Brandenburg trat er zuletzt auf dem Pax Terra Musica 2018 auf, eine Querfront-Veranstaltung für Verschwörungstheoretiker, Antisemiten und unreflektierten Friedensbewegten.

    Mehr Informationen zu Kilez More:

    Noch vor Festivalbeginn haben wir mit den Organisator*innen von „ƒℓ๑ωт๑ρια" gesprochen und einen Auftritt von Kilez More im freiLand unmißverständlich verboten. Noch bevor das „ƒℓ๑ωт๑ρια" zu Ende ging, bedankte sich Kilez More in den sozialen Netzwerken für einen eventuell sogar kommerziellen Video-Dreh im freiLand (!) bei den flowtopias. Das freiLand wurde in dem Post verlinkt.

    Wir als freiLand - Plenum möchten auf keinen Fall, dass das freiLand via Hashtag oder gar visualisiert per Video mit Kilez More und seinen kruden Weltbildern in Verbindung gebracht wird und gleichzeitig unsere Enttäuschung über den Vertrauensbruch seitens der Organisator*innen von „ƒℓ๑ωт๑ρια" zum Ausdruck bringen.

    Wir fordern die Organisator*innen des „ƒℓ๑ωт๑ρια" auf, darauf hinzuwirken, dass die Verlinkung des freiLand mit Kilez More via Hashtag und Ähnlichem oder per Videobeitrag in den sozialen Netzwerken gelöscht wird. Wir verwahren uns gleichzeitig ausdrücklich vor einer wie auch immer gearteten Veröffentlichung des im freiLand Potsdam gedrehten Videomaterials. Wir erteilen der Veröffentlichung des Videomaterials alleine schon deshalb eine Absage, da die Organisator*innen im Vorfeld noch nicht einmal angefragt haben, ob ein kommerzieller Videodreh auf dem Gelände des freiLand möglich sei, geschweige denn einer von und für Kilez More.

    Das freiLand - Plenum erteilt einer Zusammenarbeit mit den sogenannten Friedensmahnwachen und den damit verbundenen Querfronten eine klare Absage und empfehlen für weiterführende Informationen eine Broschüre der Amadeu-Antonio-Stiftung:

    Für den Hinweis auf die Problematik um Kilez More möchten wir uns bei der Gruppe Konsensnonsens bedanken. Wir kommen hiermit der Bitte nach, einen offenen Brief von „KonsensNonsens" zur Thematik an das freiLand und an „ƒℓ๑ωт๑ρια" zu veröffentlichen.

    Die daraus notwendige Debatte werden wir gerne führen und je nach Reaktion von den Organisator*innen des "flowtopia", mit ihnen oder auch ohne sie.

    Euer freiLand-Plenum



    #### Nachtrag ####

    Diese Stellungnahme haben wir gestern von der "Demokratische Stimme der Jugend" Gruppe bekommen:

    Liebe Mitglieder des Konsensnonsens, liebes freiLand-Plenum,

    Wir sind der Verein „Demokratische Stimme der Jugend e.V.", der Jugendlichen eine Stimme und eine Bühne gibt, auf der ihre Ideen für eine bessere und gerechtere Welt teilen können.

    Die Jugend von heute ist die Gesellschaft von Morgen. Sie wird die Verantwortung übernehmen und die Folgen tragen müssen für das, was heute entschieden wird. Durch künstlerischen Aktivismus, Visionsschöpfung und politische Kampagnen möchten wir darauf aufmerksam machen. Wir stehen ein für eine friedliche, gewaltfreie Welt in der Respekt, Toleranz und Solidarität nachhaltig entstehen und gelebt werden können.

    Nachdem das Flowtopia-Camp am Mo,10. September geendet hatte, wurde uns die Stellungnahme des Konsensnonsens übergeben, die wir mit großem Interesse und ebenso großer Verwunderung gelesen haben.

    Wir haben einen Eindruck davon bekommen, wie wir als Verein und YouMove als Bewegung sowie unsere Motivation fehlinterpretiert werden können.

    Zur Klarstellung:
    Wir unterstützen und verbreiten kein antisemitisches Gedankengut.
    Wir unterstützen und verbreiten keine Verschwörungstheorien.
    Ebenfalls distanzieren wir uns von Friedensbewegungen wie der von 2014.
    Das Gegenteil zu behaupten ist schlicht und ergreifend falsch und durch nichts belegbar.

    Was ebenfalls einer Richtigstellung bedarf, ist die angeblich enge ideologische Verbindung zwischen den Mitgliedern des Vereins "Demokratische Stimme der Jugend e.V." - alleiniger Veranstalter des Camps Flowtopia -, der Band Actio Grenzgänger und dem Musiker Kilez More.

    Die Band Actio Grenzgänger besteht teilweise aus Mitgliedern des Vereins, nimmt unter anderem die Inhalte des Vereins auf und stellt diese musikalisch-künstlerisch dar. Kilez More war einer ihrer Gäste und sein Erscheinen und Auftritt im Videodreh auf dem freiLand nicht ausdrücklicher Wunsch des Vereins, sondern der Band Actio Grenzgänger.

    Weder die Band Actio Grenzgänger noch der Verein kooperieren aktuell offiziell mit Kilez More.
    Sowohl die Reaktion des Konsensnonsens, als auch die des freiLand-Plenums haben uns insofern schockiert, dass im Vorfeld kein direktes Gespräch mit beteiligten Personen geführt worden ist. Dass man uns öffentlich vorwerfen würde, wir seien Antisemit*innen und Verschwörungstheoretiker*innen, wurde uns erst mit diesem Facebook-Post offenbart.

    Die Inhalte der Kunstperformance „Aufstand der Jugend" stellen die Wirklichkeit abstrakt und zugespitzt dar und adressieren bspw. den Kapitalismus künstlerisch. Dass es nicht darum geht, eine bestimmte Gruppe „verschwinden zu lassen" geht klar aus der Beschreibung des Flowtopia hervor.

    Auch wir sind uns bewusst, dass etwas so komplexes wie der Kapitalismus und die Kritik daran nicht in einer einzigen Performance allen Facetten gerecht werdend dargestellt werden kann.
    Wir suchen keinesfalls bei Menschen nach "Schuld" oder wollen diese als gut und oder schlecht darstellen.

    Fünf Tage Camp mit Bio-Vollverpflegung inkl. Platz- und Zeltmiete in Potsdam waren für uns in diesem Jahr nicht unter 45/50 Euro Teilnehmendenbeitrag zu bewerkstelligen, auch wenn wir das uns sehr gewünscht hätten.

    Sowohl die Reaktion des Konsensnonsens, als auch die des freiLand-Plenums haben uns insofern schockiert, dass im Vorfeld kein direktes Gespräch mit beteiligten Personen geführt worden ist. Dass man uns öffentlich vorwerfen würde, wir seien Antisemit*innen und Verschwörungstheoretiker*innen, wurde uns erst mit diesem Facebook-Post offenbart.

    Die angesprochenen Themen hätten alle in einem Gespräch mit uns vorab geklärt werden können. Wir sind für inhaltlich konstruktive Kritik zu unseren Aktionen jederzeit offen und nehmen Verbesserungsvorschläge als Impulse für künftige Aktionen gerne an.

    Auch jetzt noch würden wir uns freuen, im persönlichen Gespräch die entstandenen Differenzen beilegen und gegebenenfalls in Zukunft gemeinsam diskutieren zu können.

    Ganz viel Liebe,

    Demokratische Stimme der Jugend e.V.